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KI-gestützte Assistenz zur hybriden Interaktion für die häusliche Pflege

Verbundprojekt in der Förderline „Hybride Interaktionssysteme zur Aufrechterhaltung der Gesundheit auch in Ausnahmesituationen“ des BMBF.

Das Projekt

In KARE wird ein hybrides Assistenzsystem entwickelt, das die ambulante Pflegeversorgung mit einem neuartigen, KI-basierten Interaktionssystem vereint. Durch seinen perzeptiven und interaktiven Ansatz erkennt das System, welche Alltagshandlungen von Pflegebedürftigen bereits bewältigt wurden und welche noch ausstehen, motiviert den Pflegebedürftigen diese selbst auszuführen, und bezieht, falls dies nicht geschieht, die Pflegenden in Telepräsenz oder vor Ort mit ein. Das Projekt umfasst die Entwicklung eines virtuellen Pflegeassistenten – den KARE-Bot – für die Interaktion zwischen Mensch und System.

So unterstützt KARE die Lebensqualität und Gesundheit der Pflegebedürftigen und gibt gleichzeitig den Pflegenden die Freiheit, ihre Aktivitäten ihren Möglichkeiten anzupassen, ohne die Pflegeleistung einzuschränken – nicht nur in Pandemiezeiten. Das KARE-Konsortium besteht aus sieben Partnern und bildet die gesamte Wertschöpfungskette von der Forschung über die Technologie bis hin zur Anwendung in der Pflege ab.

Das Projekt adressiert das ambulante Angebotsspektrum von ambulanter Pflege, betreutem Wohnen sowie pflegende Angehörige in Hilfemix-Arrangements.


Ein Beispielszenario

Herbert und Karla

Herbert, ein älterer Mann, lebt seit dem Tod seiner Frau alleine in seiner Wohnung. Jeden Vormittag kommt der Pflegedienst vorbei, bringt Tabletten, erinnert schon mal freundlich daran zu lüften und wechselt schließlich noch ein paar Worte mit ihm.

Herbert hat einen geregelten Tagesablauf, in letzter Zeit häufen sich jedoch die kleinen Vergesslichkeiten. Mal vergisst er abends die Einnahme der Tabletten, die der Pflegedienst morgens vorbeigebracht hat und mit der Bestellung bei “Essen auf Rädern” ist er auch schon mal zu spät dran, sodass die Mitarbeiter von dort aus proaktiv anrufen müssen, um die Bestellung zu notieren. Die Trinkmenge, die er zu sich nimmt, ist eigentlich auch nicht ausreichend.

Normalerweise wird er in Sachen Trinken auch mal von Frau Schmidt erinnert, einer ehrenamtlichen Alltagshelferin aus dem Quartier, die regelmäßig bei Herbert nach dem Rechten sieht. Sie hilft ihm auch beim Einkaufen oder geht mit Herbert spazieren. Wegen der aktuellen Pandemie kommt Frau Schmidt zur Zeit aber nicht so oft bei Herbert vorbei. Das braucht sie auch nicht unbedingt – denn durch das hybride KARE-Assistenzsystem kann sie auch mittels Telepräsenz mit Herbert Kontakt halten.

Durch Herberts Interaktion mit dem KARE-Bot (Herbert nennt ihn lieber Karla) bekommt sie ganz gut mit, wie es Herbert geht – ob er eher aktiv ist oder nicht – und informiert im Zweifelsfall den Pflegedienst. Erinnerung an einfache, regelmäßig wiederkehrende Aufgaben, wie z.B. an die Essensbestellung oder die Medikamenteneinnahme, übernimmt der KARE-Bot von alleine. Wenn KARE Herbert aber doch nicht motivieren konnte, informiert das Assistenzsystem dann doch die Akteure im Versorgungsarrangement.