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Workshop „Interaktionen im Wohnen mit Service“

Im „Wohnen mit Service“ sind Interaktionen zwischen Pflegepersonal und Pflegeempfängern von zentraler Bedeutung. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Bereitstellung von qualitativ hochwertiger Pflege und Betreuung. Um ein unterstützendes hybrides Interaktionssystem benutzerzentriert entwickeln zu können, ist es wichtig zu verstehen, welche Interaktionen stattfinden und wie diese Interaktionen funktionieren.

Primäre Ziele des Workshops:

  • Exploratives Kennenlernen von Aktivitäten der darin enthaltenden Interaktionen in verschiedenen Situationen im Wohnen mit Service.
  • Wozu dienen die jeweiligen Aktivitäten/Interaktionen und welche Zielen & Motiven werden damit verfolgt.

Nach einer Methodik Einführung (Activity Theory, HCI-Basiswissen, Mensch-Mensch-Kommunikation/Interaktion, Non-verbale Kommunikation) wurden in zwei Aktivitätsblöcken (Aktivitäten, Interaktionen) diese Thematiken unter Benutzung verschiedener Kreativtechniken (Note and Vote, Landkarten, Rollenspiele) zusammen mit den Teilnehmenden aus den Bereichen Einrichtungsleitung, Sozialdienst, PDL und Pflege bearbeitet.

Abb. 1 Moderation & Hands-On in entspannter Workshop-Atmosphäre.

Im ersten Aktivitätsblock wurden in Zweiergruppen Aktivitäten und Interaktionen im betreuten Wohnen notiert, die beim Besuch einer pflegebedürftigen Person vor Ort stattfinden. Zudem wurde das Ziel jeder Aktivität/Interaktion festgehalten. Anschließend wurden Klebepunkte verwendet, um die relevantesten Notizen zu markieren. Die Notizen wurden dann auf einer Pinwand platziert und diskutiert, um sie nach Relevanz und Zusammenhang zu ordnen. Schließlich wurde durch kollektives Mindmapping eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte erstellt.

Abb. 2 An den Wänden angebrachte Sticky-Notes (Ergebnisse des Brainstormings).
Abb. 3 Aktivitäten Landkarte mit „Voting Points“ eingeordnet nach Häufigkeit und Bedenklichkeit.

Im zweiten Aktivitätsblock wurden aus den 15 am höchsten gevoteten Themen fünf Szenarien extrahiert und Gruppen aus je vier Teilnehmern gebildet, einschließlich eines KARE-Teammitglieds. In der Rollenspieldurchführung spielen jeweils zwei Teilnehmende eine der vorgelegten Situationen durch und wechseln dann für die nächste Situation die Protagonisten. Jeweils die zwei Personen, die nicht am Rollenspiel teilnahmen, machten sich unter der Verwendung von „Empathy Maps“ als Gedankenstütze zur jeweiligen Situation Notizen. Im internen Diskurs der Gruppe nach jedem der fünf Rollenspiele wurde über mögliche Schwierigkeiten und Verbesserungen der Interaktion gesprochen.

Abb. 4 Impressionen während des Workshops.

Der Workshop brachte uns erste Einblicke in die relevanten Arbeitsprozesse, die der Entwicklung eines hybriden Interaktions-Systems dienen können. Eine Liste von Szenarien, Aktivitäten und Interaktionen im Wohnen mit Service, die beim Besuch einer pflegebedürftigen Person vor Ort stattfinden, deren Ziele und Motive, sowie ihre Bedeutung und ihr Einfluss auf die Pflegequalität ist eines der wichtigen Ergebnisse des Workshops.

Weiterhin sind weitere Workshops/Interviews geplant, um ein besseres Detailverständnis der Rolle von nonverbaler Kommunikation und Mensch-Mensch-Interaktion in der Pflege und Betreuung von pflegebedürftigen Personen im Wohnen mit Service zu erhalten und relevante Faktoren in die Entwicklung des KI-Systems mit einbeziehen zu können.