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Use Case: Hitze-Gefahrenabwehr

Im Rahmen des 4. Konsortialtreffens hat sich das Konsortium auf einen gemeinsamen Anwendungsfall “Hitze-Gefahrenabwehr” verständigt.

In Kooperation der Hochschule Furtwangen, der easierLife GmbH und der BruderhausDiakonie wurde zunächst eine User Story zum Thema Hitzeschutz erarbeitet. Motiviert wurde die User Story u.a. anhand der Impulse, die im Zuge der Veröffentlichung des ersten konkreten bundesweiten Hitzeschutzplans im Juli 2023 durch das Bundesministeriums für Gesundheit entstanden sind. Daneben wurden bestehende Hitzeschutzpläne im Pflegebereich und die bisher im Projekt gesammelten Erkenntnissen miteinbezogen. Auf der User Story aufbauend wurde im Diskurs mit allen interdisziplinären Projektpartnern der Use Case “Hitze-Gefahrenabwehr” mittels eines Ablaufdiagramms konkretisiert. Hierbei wurden verschiedene Abläufe des Anwendungsfalls berücksichtigt. Das Konsortium hat beschlossen, diesen Use Case durch einen Demonstrator abzubilden.


Abb. 1: Use Case Diagramm zum Thema Hitzeschutz

Der gewählte Anwendungsfall greift das sehr aktuelle und wichtige Thema des Hitzeschutzes auf. Durch den Klimawandel werden wir immer häufiger mit immer heißeren Tagen konfrontiert. Insbesondere bei längeren Hitzeperioden steigt die körperliche Belastung zunehmend. Zusätzlich geht mit den Hitzewellen ein fehlendes Abkühlen in der Nacht einher, was durch immer tropischer anmutende Nächte einen erholsamen Schlaf verhindert und damit die Belastung weiter erhöht. Die hitzebedingte Belastung trifft insbesondere bei älteren Menschen auf bereits bestehende Risikofaktoren, wie eine verminderte Hitzeregulation des Körpers. Somit ist es wichtig, auf ausreichendes und regelmäßiges Trinken zu achten, um damit die zunehmende Gefahr einer Dehydrierung zu verhindern.

Um das selbstständige Leben im eigenen Zuhause zu fördern, verfolgt KARE den Ansatz negativen hitzebedingten Gesundheitsfolgen vorzubeugen, indem ältere Personen und Pflegeempfänger:innen in ihrem Alltag bei einem hitzebewussten Verhalten unterstützt werden. Dazu kann neben Erinnerungen zur regelmäßigeren Flüssigkeitsaufnahme auch die Aufforderung zum abendlichen oder frühmorgendlichen Lüften gezählt werden, sofern die gemessene Außentemperatur eine Abkühlung verspricht.

Das geplante niederschwellige Aktivierungskonzept setzt in mehreren Stufen an: Wenn eine Person nach einer bestimmten Zeit noch keine hinreichenden Schutzmaßnahmen ergreift, erfolgt eine direkte Aufforderung durch das KARE-System. Erst wenn dieser Aufforderung ebenfalls nicht nachgekommen wird, werden Angehörige oder die zuständigen Betreuungspersonen informiert. Diese können dann zunächst per Video-Call/Telepräsenz mit der Person in Kontakt treten und demzufolge ohne großen Zeitverlust reagieren.

Wird ein Notfall erkannt, greift umgehend ein im Vorfeld mit allen Beteiligten abgestimmter Notfallplan. Die Notfall-Erkennung durch das KARE-System könnte hier z.B. durch Hilferufe, eine fehlende Ansprechbarkeit oder schweres Atmen einer Person erkannt werden. Abhängig davon kann automatisch das Pflegepersonal verständigt oder die Rettung alarmiert werden. Dieser Ablauf wird durch einen zusätzlichen Anwendungsfall „Notfallbehandlung“ beschrieben und erweitert den Use Case „Hitze- Gefahrenabwehr“ unter den genannten Bedingungen.